Unser monatliches Treffen befaßte sich mit den kleinen Sorgen und Nöten der Senioren in Pankow, speziell Heinersdorf, Blankenburg, Karow, Buch.
Die "Berliner Woche" veröffentlichte unsere Ergebnisse.
Welche Probleme Senioren in Pankow wahrnehmen Die Vorsitzende der Pankower Senioren Union, Dagmar Marquard , leitete das Treffen, bei dem sich Pankower Senioren über die von ihnen wahrgenommenen Probleme austauschten. Foto: Senioren Union Pankow
von Bernd Wähner
Was bewegt die Senioren im Bezirk? Was stört sie? Wo wünschen sie sich Verbesserungen? Vor allem um diese Frage ging es beim jüngsten Treffen der Senioren Union Pankow.
Einmal im Monat treffen sich Senioren aus dem Bezirk im Haus der Evangelischen Gemeinde Pankow in der Breiten Straße 38 zu Veranstaltungen unterschiedlicher Art. Die jüngste fand zum Thema „Sorgen, Nöte, aber auch Positives in Pankow“ statt. Dabei wurde deutlich, dass viele Senioren vor allem Verkehrsprobleme, wegbrechende Infrastruktur und Fragen der Sicherheit beschäftigen.
An erster Stelle der Liste von Problemen steht nach wie vor der schlechte Zustand von Gehwegen in Heinersdorf, Blankenburg, Karow und Buch, berichtet Dagmar Marquard, Vorsitzende der Senioren Union Pankow. „Neben Stolperfallen durch Unebenheiten, lockere
Pflasterung oder unbefestigte Wege besonders in den Siedlungsgebieten gibt es Probleme mit nicht abgesenkten Bordsteinen für Benutzer von Rollatoren oder Rollstühlen.“ Die seit Jahren bestehende Ausrede, es gäbe keine finanziellen Mittel für die Gehwegsanierung, sei für viele Senioren unglaubwürdig, vor allem wenn sie andererseits sehen, dass immer wieder neue, inzwischen sogar farbig Radwege gebaut werden.
Ein weiteres Problem ist die mangelnde Beleuchtung von Straßen, insbesondere in den Siedlungsgebieten. Ein weiterer „dunkler“ Schwerpunkt sei der Bahnhof Buch, Ausgang Wiltbergstraße, so Dagmar Marquard. „Hier steht man wortwörtlich nach Verlassen des Bahnhofs im Dunkeln, und das bei einem äußerst schlechten, schmalen Fußweg, der dann auch noch von Radfahrern ohne Beleuchtung genutzt wird.“ Zunehmend ärgern sich Senioren über die vielen Radfahrer, die in der dunklen Jahreszeit ohne Licht und dann auch noch auf Gehwegen unterwegs sind, obwohl es auf betreffenden Straßen für sie einen Radweg gibt. Ebenso kämen ihnen auf den Gehwegen Lastenräder, teilweise Marke Eigenbau entgegen. Aber durch das Ordnungsamt werde das kaum kontrolliert.
Mehr Akutsprechstunden gewünscht
Weitere Verkehrsthemen, die die Senioren beschäftigen: die von ihnen als miserabel empfundene Verkehrsanbindung von Buch/ Karow nach Französisch Buchholz, ebenso wie die Busverbindung vom S-Bahnhof Buch direkt zum Haupteingang des Helios-Klinikums. Der Bus fährt dorthin nur alle 30 Minuten. Das sei zu wenig, meinen die Senioren.
Aber nicht nur Verkehrsprobleme, auch wegbrechende Infrastruktur macht den Senioren Sorge. Die Sparkasse und andere Bankinstitute dünnen ihr Filialnetz immer weiter aus. Auch Standorte von Geldautomaten und Automaten zur Einzahlung werden wegrationalisiert, sodass für ältere Kunden mitunter weite Wege zurückzulegen sind, wie zum Beispiel in einigen Gebieten in Weißensee. „Geld bekommt man fast überall am Automaten. Aber eine Überweisung tätigen oder dergleichen wird immer schwierig. Nicht alle Senioren sind mit dem Onlinebanking vertraut oder möchten das auch gar nicht“, berichtet Dagmar Marquard.
Die medizinische Versorgung im Bezirk Pankow finden viele Senioren so weit in Ordnung. Was sich allerdings noch mehr wünschen, sind Akutsprechstunden bei Fachärzten, damit sie im Notfall nicht viel Zeit in der Rettungsstelle verbringen müssen.
Feuerwehr und Polizei an einem Ort
Problematisch empfinden die Senioren indes, dass im Pankower Norden Polizei und Feuerwehr zu lange brauchen, um bei Notrufen am Einsatzort zu sein. Deshalb schlägt die Senioren Union Pankow die Einrichtung einer Berufsfeuerwache im Bereich Buch/Karow vor. Diese könnte mit einer Polizeistation auf einem Grundstück untergebracht werden. Ein positives Beispiel einer kombinierten Feuerwehr- und Polizeiwache gibt es bereits an der Elisabeth-Abegg-Straße 2. Dort sind die Feuerwache Tiergarten und die Polizeiwache des Abschnitts 34 auf einem Grundstück untergebracht.
Ein letztes Thema, das beim jüngsten Treffen der Senioren Union Pankow zur Sprache kam: Am Haupteingang des landeseigenen Friedhofs III Am Bürgerpark 24 gab es bis zum Sommer einen Blumenladen. Dieser schloss allerdings. Auf mehrmaliges Nachfragen im Bezirksamt wurde Senioren die Auskunft erteilt, dass es keine neuen Bewerber für diesen Blumenladen gebe. Das sei allerdings nicht so, berichten Senioren. Im Interesse der Trauernden und
Angehörigen sollte dafür schnell Ersatz gefunden werden, zumal es in der Nähe keinen Blumenladen gibt, so Dagmar Marquard.
Das nächste Treffen der Senioren Union Pankow findet am 15. Dezember statt. Für diesen Tag ist ein weihnachtliches Beisammensein geplant. Weitere Informationen zur Senioren Union Pankow und zu deren Veranstaltungen finden sich auf www.senioren-union-pankow.de